Seit 1999 hat Philipp Röster bei der CDU Hemer die Finanzen im Blick. Nun hat der langjährige Schatzmeister sein Amt auf der Jahreshauptversammlung des Stadtverbandes abgegeben. Ebenfalls standen am Freitag in der kleinen Aula des Woeste-Gymnasiums Ehrungen an. Bürgermeister Christian Schweitzer kommentierte aktuelle Ereignisse wie den wieder zurückgenommen Planungsstopp der A46/7 und die Schließung des Altenheims Villa Brökelmann. Als Gast begrüßten die Christdemokraten den Bundestagsabgeordneten Paul Ziemiak.
Fast ein Vierteljahrhundert hat sich Philipp Röster um die Finanzen gekümmert. Das bedeutet auch, dass er in dieser Position fünf Kommunalwahlkämpfe miterlebt hat, wie der Hemeraner betonte. "Ich habe die Arbeit gerne gemacht. Nun will ich das Amt aber in andere Hände geben, bevor die Aufgabe darunter leidet", beendete er seinen letzten Kassenbericht. Den vormaligen Pressesprecher Tobias Franke wählte die Versammlung zum neuen Schatzmeister.
Neuer Pressesprecher des Stadtverbandes ist Ralf Schulte
Neuer Pressesprecher des Stadtverbandes ist Ralf Schulte, der in Abwesenheit von den Christdemokraten gewählt wurde. Als neuer stellvertretender Pressesprecher wurde Paul Merjasov gewählt. Kassenprüfer sind Yasmin Fischer und Fridtjoff Kopp. Ansonsten gab es kaum Änderungen, obwohl nahezu die gesamte Vorstandsspitze zur Wiederwahl stand. "Wir setzen auf Kontinuität, damit wir weiter fortsetzen, was wir uns aufgebaut haben", erklärte es CDU-Stadtverbandsvorsitzender Martin Gropengießer.
In seiner Rede betonte er die Verankerung der CDU in der Gesellschaft, wies aber auch auf die Probleme der Partei hin, neue Mitglieder für sich zu gewinnen. "Die Mitgliedergewinnung ist und bleibt eine Zukunftsaufgabe", sagte wiedergewählte Stadtverbandsvorsitzende.
Seine Wiederwahl dürfte aber nicht der einzige berührende Moment für Martin Gropengießer gewesen sein. Schließlich durfte er seinen Vater ehren. Gerd Gropengießer ist seit 40 Jahren im Stadtverband. Er war zwar in keinem Gremium vertreten, habe aber immer mitgearbeitet. Mit den Worten "Herzlichen Glückwunsch lieber Papa" überreichte der Sohn dem Vater Urkunde und Ehrennadel.
Irmhild Hoffmann hat von 1989 bis 2014 die CDU im Hemeraner Rat der Stadt vertreten. Am Freitag wurde sie für ihre 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Vor allem im Sportausschuss und dem Sozialausschuss war die Sundwigerin aktiv. Karl-Friedrich Ebe, der vor kurzem den Vorsitz des BSV Deilinghofen übernommen hat, wurde ebenfalls für seine 40-jährige Mitgliedschaft im Stadtverband geehrt. Vorsitzender eines Schützenvereins (BSV Westig) ist auch Oliver Hennemann, der für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde. Aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung konnte er Urkunde und Ehrennadel nicht persönlich entgegennehmen. "Es erfüllt mich mit Freude, dass die Vorsitzenden der Schützenvereine Westig und Deilinghofen und der Obrist aus Ihmert (Jochen Koch, Anm. d. Red.) CDU-Mitglied sind", betonte Martin Gropengießer in seiner Laudatio.
Bürgermeister kritisiert Vorgehen des Verkehrsministerium
Bürgermeister Christian Schweitzer kritisierte in seiner Rede das Vorgehen des Verkehrsministeriums zum A46-Lückenschluss. Dieses hatte erst den Planungsstopp des Autobahnprojektes angekündigt, Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hatte dies aber einen Tag später wieder zurückgenommen. "Es gab keine Beteiligung der Städte und Gemeinden und keine Beteiligung des Dialogforums. Das geht aus unserer Sicht so nicht", kommentierte es der Bürgermeister. Ein Verkehrsminister müsse wissen, was er dürfe und was er nicht dürfe.
Im Bezug auf die Schließung der Villa Brökelmann kündigte Christian Schweitzer die Suche nach Lösungen für die Mitarbeiter und Bewohner des Altenheims an: "Die Zuständigkeit liegt zwar beim Kreis. Aber als Stadt werden wir uns darum kümmern."
Gastredner war weiterhin der Generalsekretär der CDU NRW, Paul Ziemiak. Er kritisierte vor allem die Politik der Ampel-Regierung in Berlin. Der Koalition warf er fehlende Geradlinigkeit und ein ideologisches Denken vor. "Die Koalition ist in dieser Konstellation ein Totalausfall", sagte der Bundestagsabgeordnete. Dabei sei es möglich, mit den Grünen erfolgreich Politik zu machen, wie es die NRW-Landesregierung zeige. Als Beispiel nannte er die geplante Direktreduktionsanlage von Thyssen Krupp, die "grünen Stahl" mithilfe von Wasserstoff erzeugen soll. Gefördert wird dies vom Land mit einem dreistelligen Millionenbetrag.
Bild und Text vom IKZ Hemer (Hendrik Schulze-Zumhülsen)
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